Der brasilianische Paartanz „Samba de Gafieira“ vereint brasilianischen Charme und rhythmische Hüftbewegungen mit der Leichtigkeit des Walzers, der Sinnlichkeit des Salsa und der Eleganz des Tango Argentino. Der Tanz besticht durch eine Mischung aus humorvollen Figuren, eleganten Bewegungen und dynamischen Schrittfolgen. Besonders prägend für die Samba sind die Rhythmen, die durch zahlreiche „Off-Beats“ aufgebrochen werden.
Samba de Gafieira entstand als Gesellschaftstanz und Musikrichtung zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Rio de Janeiro. Ihre Wurzeln liegen im Zusammenspiel afro-brasilianischer Rhythmen und Tänze, wie dem Maxixe, sowie der kolonial-europäischen Tanz- und Musikkultur. Der Tanz entwickelte sich in den „Gafieiras“ weiter, den Tanzlokalen Rios, die vor allem von der Arbeiterklasse besucht wurden. Auch die dort gespielte Sambamusik wurde zunehmend vielseitiger und instrumentaler. Im Laufe der Zeit flossen immer neue Einflüsse aus anderen Tanzstilen ein, was zu einer kontinuierlichen Weiterentwicklung führte. Der heutige Samba de Gafieira, der besonders unter jungen Tänzern wieder an Popularität gewinnt, ist das Ergebnis dieser Entwicklung: eine komplexe und vielseitige Mischung aus Schritten, Bewegungen und Figuren, die zur ebenso vielfältigen Sambamusik getanzt wird.
Parallel dazu entwickelte sich in den „Morros“, den Hügeln Rios, und insbesondere in den ärmeren Vierteln, der „Samba no Pé“ als Einzeltanz. Stark vom Karneval beeinflusst, ist dieser Tanz heute weltweit bekannt und oft das erste, was Menschen mit Samba in Verbindung bringen, insbesondere aufgrund des berühmten brasilianischen Karnevals. Allerdings ist er nur eine von vielen Ausprägungen des Sambas.
Der Turniertanz Samba hingegen hat sich völlig unabhängig vom „Samba de Gafieira“ entwickelt und weist kaum noch Gemeinsamkeiten mit dem populären brasilianischen Gesellschaftstanz auf.
Quelle: Samba Aachen